Schöne, gerade und weiße Zähne gehören zu einem strahlenden Lächeln. Wer wünscht sich deshalb nicht unschöne Zahnverfärbungen los zu werden. Um die Zahnfarbe aufzuhellen gibt es das Bleaching, welches eine etablierte und schonende Behandlung darstellt. Diese Methode ist für fast alle Menschen geeignet, die durch eine natürlich wirkende Aufhellung ihre Zahnästhetik verbessern möchten. Doch wie funktioniert Bleaching und welche Behandlungsformen gibt es? Hier erfahren Sie alles was Sie wissen müssen.
Mit welchen Wirkstoffen wird beim Bleaching gearbeitet?
Für das Bleaching wird die chemische Substanz Wasserstoffperoxid verwendet. Dabei wird ein Trägergel das mit Wasserstoffperoxid versetzt ist verwendet. Dieses Trägergel (Carbamid) setzt das Wasserstoffperoxid langsam frei. Je wärmer das Gel ist, desto stärker ist die chemische Reaktion. Durch zusätzliche Erwärmung kann der Bleaching-Effekt beschleunigt werden. Anmerkung: Wasserstoffperoxid findet beispielhaft auch Anwendung im Bereich der Wunddesinfektion, zum Bleichen von Haaren beim Friseur oder zum Bleichen von Kleidungsstücken.
Wodurch entstehen Zahnverfärbungen?
Kaffee, Tee, Rotwein und das Rauchen von Zigaretten verleihen den Zähnen im Laufe der Jahre einen dunkleren Ton und verfärben diese somit. Die in den Genußmitteln enthaltenen Farbstoffe bleiben nicht nur an der Zahnoberfläche haften , sondern dringen auch in den weißen Zahnschmelz vor. Die dortigen Ablagerungen verursachen die Zahnverfärbung. Um dieser entgegenzuwirken kann ein Gel mit Wasserstoffperoxid angewendet werden. Dieses dringt in den Zahnschmelz ein und spaltet Sauerstoff-Radikale ab, welche die Farbstoffmoleküle chemisch so verändern, dass sie nicht mehr als Verfärbung wahrnehmbar sind. Das Wasserstoffperoxid entfärbt sozusagen die Farbpigmente. In der Regel werden die sichtbaren Zähne aufgehellt. Dazu zählen Frontzähne sowie die vorderen Backenzähne. Zahnersatz oder Veneers können hingegen nicht mit diesem Verfahren aufgehellt werden.
Vor dem Bleaching – saubere Zähne durch Zahnreinigung
Die Zähne bleachen ist eine tolle Möglichkeit, um sein strahlendes Lächeln zu verbessern. Allerdings ist es wichtig, dass die Zähne vorher professionell (Professionelle Zahnreinigung) gereinigt werden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass der gewünschte Effekt auch erzielt wird. Für eine optimale Behandlung findet die Reinigung maximal eine Woche vor dem Bleichen statt und der Zahnarzt prüft die Zahnsituation sorgfältig, um zu verhindern, dass das zum Bleichen verwendete Wasserstoffperoxid bei bestehender Karies oder anderen Schwachstellen den Nerv im Zahn reizt.
Die verschiedenen Arten des Bleachings
Home-Bleaching
Bei dieser Methode erfolgt nach einem Zahnabdruck die Anfertigung einer individuell auf Ihre Zähne angepasste dünne Zahnschine aus Kunststoff. Sie erhalten anschließend die Schiene und das Bleaching-Gel. Zu Hause kann das Gel direkt in die Schiene eingefüllt werden. Diese wird dann zum Bleichen einige Stunden getragen. Durch langsame Freisetzung des im Gel enthaltenen Wasserstoffperoxid werden die Zähne langsam aufgehellt. Durch wiederholte Anwendung wird der Aufhellungseffekt verstärkt. Der Patient kann damit selbst den Aufhellungsgrad bestimmen.
Home-Bleaching ist sehr schonend, da das Bleaching-Gel eine verhältnismässig niedrige Konzentration von Wasserstoffperoxid (i.d.R. 22% Wasserstoffperoxid) im Vergleich zum In-Office-Bleaching beim Zahnarzt enthält. Dagegen ist der Bleaching-Effekt beim Zahnarzt schneller erreichbar. Dazu anschließend mehr.
In-Office-Bleaching – Zahnaufhellung direkt in der Zahnarztpraxis
Das Bleichen der Zähne in der Praxis des Zahnarztes ist eine schnelle und effektive Methode, um die Zähne aufzuhellen. Durch das höher dosierte Gel (zwischen 35% und 38%igem Wasserstoffperoxid) und die zusätzliche Erwärmung mit speziellen Lampen wird eine größere Menge an Wasserstoffperoxid freigesetzt.
Um das Zahnfleisch vor der höherern Wasserstoffperoxid-Konzentration zu schützen wird diese vor der Behandlung abgedeckt. Gleichzeitig wird eine Barriere zwischen Zähnen und Zahnfleisch mittels einer Paste eingebracht. Eine Schiene im Mund legt die Zähne frei und schützt gleichzeitig den Lippenbereich. In den meisten Fällen fallen zwei bis vier Sitzungen an. Der Zeitabstand beträgt meist eine Woche. Nach der Sitzung werden die Zähne mit Fluorid remineralisiert.
Power-Bleaching – Zahnaufhellung in nur einer einzigen Sitzung
Hier wird der Vorgang des Bleichens mittels Bestrahlung der Zähne mit einer LED-Leuchte beschleunigt, was die ganze Sitzung auf etwa 45 Minuten begrenzt. Die Behandlung selbst besteht in den meisten Fällen aus drei Durchgängen von jeweils fünf Minuten, in denen nach und nach eine Schicht des Bleichgels aufgetragen und anschließend mit einer LED-Leuchte bestrahlt wird. Die Bestrahlung ist ungefährlich, da schädliche Infrarot- und Ultraviolettstrahlen herausgefiltert werden und kaum Hitze entsteht. Im Gegensatz zum Home- und In-Office-Bleaching ist hier nur eine Sitzung notwendig.
Für wen kommt das Bleaching in Frage?
Ein Bleaching ist für die meisten Patienten eine großartige Möglichkeit, ihre Zähne aufzuhellen – selbst wenn sie empfindliche Zähne haben.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen, bei denen das Bleaching nicht infrage kommt. Dazu gehören Zähne mit sehr dünnem Zahnschmelz, mit besonderen Fehlbildungen des Zahnschmelzes oder solche, die bereits einen starken Zahnschmelzverlust aufweisen. Wenn Sie sich für das Bleaching entscheiden, sollten Sie bedenken, dass der Vorgang lediglich den Zahnschmelz aufhellt. Auch freiliegende Zahnhälse werden nicht behandelt, da sie nicht von Schmelz bedeckt sind. Außerdem sollten Sie wissen, dass es gewisse Grundfarben von natürlichen Zähnen gibt, bei denen der Bleaching-Effekt geringer ausfällt als bei anderen. Sollte das Bleaching nicht in Frage kommen, können Veneers eine gute Alternative darstellen. Vor dem eigentlichen Bleichen wird Sie Ihr Zahnarzt daher genau informieren und beraten.
Gibt es Nebenwirkungen beim Bleaching?
Bereits seit langer Zeit ist die Aufhellung des Zahnschmelzes eine beliebte Methode um die Zähne strahlend weiß zu bekommen. Dabei sind Risiken praktisch nicht vorhanden und wenn doch, treten diese nur bei Patienten mit empfindlichen Zähnen auf. Diese können unter anderem leichte Schmerzen empfinden, welche jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Studien haben zudem gezeigt, dass der Zahnschmelz bereits nach einigen Tagen wieder so stabil ist wie vor der Behandlung.
Wie effektiv ist das Bleaching und wie lange hält der Effekt vor?
Ein strahlend weißes Hollywood-Lächeln ist nicht immer das Ziel beim Bleaching der Zähne. Natürlich sollen die Zähne schön aussehen und eine Aufhellung von zwei bis drei Farbnuancen bringt hierbei schon einen großen Effekt. Individuell kann das Gel sogar noch mehr aufhellen, doch versprechen die Hersteller maximal 14 Nuancen. Die Aufhellung durch Bleaching ist in der Regel mindestens ein bis zwei Jahre sichtbar. Wie lange es dauert, bis die Zähne wieder nachdunkeln, hängt dabei stark von den Ernährungsgewohnheiten sowie der Zahnpflege ab. Wer raucht, viel Kaffee, Tee oder Rotwein trinkt, wird weniger lange von der Aufhellung profitieren.
Wie gut sind Bleaching-Sets aus dem Internet oder aus der Drogerie?
Das Bleichen der Zähne ist ein komplexes Thema und es gibt viele Möglichkeiten, dieses zu Hause durchzuführen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass nicht jedes Mittel für jeden geeignet ist und auch die Ergebnisse variieren können. Pasten zum Auftragen, Strips zum Aufkleben und vorgefertigte Zahnschienen sollen für weißere Zähne sorgen.
Testergebnisse belegen jedoch, dass die Bleichwirkung äußerst gering ist, häufig so gering, dass nach der Anwendung kein Unterschied zu sehen ist. Dann stellt sich ganz schnell die Frage, ob sich solche Präparate überhaupt lohnen. Zahncremes mit angeblich aufhellender Wirkung sind oft mit Schmirgelpartikeln versehen und können bei längerer Anwendung zur Schädigung des Zahnschmelzes durch Abrieb führen.
Wer eine schonende, sichere und effektive Zahnaufhellung wünscht, sollte diese in einer spezialisierten Zahnarztpraxis vornehmen lassen.