Menschen mit Zahnarztangst fühlen sich vor dem Gang zum Zahnarzt häufig unwohl und gestresst. Einige haben sogar eine so starke Angst davor, dass Sie den Zahnarztbesuch meiden. Dies kann große gesundheitliche Probleme mit sich bringen, vor allem wenn bereits dentale Erkrankungen vorliegen.
Laut einer Studie des Zentrums für zahnärztliche Forschung in Deutschland haben fast 30 Prozent der Befragten Angst vor dem Zahnarztbesuch, und etwa 10 Prozent leiden sogar an Panikattacken.
Gründe für Zahnarztangst / Zahnartzphobie
Die Zahnarztangst kann durch ein Trauma oder eine negative Erfahrung in der Vergangenheit verursacht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Angst vor dem Zahnarzt nicht unbedingt rational sein muss – es gibt viele Gründe, warum Menschen Angst haben können.
Einer der häufigsten Gründe, warum Menschen Angst vor dem Zahnarzt haben, ist die Furcht vor Schmerzen während der Behandlung. Viele fürchten sich auch vor den Geräuschen der Instrumente, typischen Gerüchen des Behandlungsraumes oder vor einer möglichen Spritze. Auch die Vorstellung eines bohrenden Instruments in ihrem Mund verursacht bei einigen Menschen Angst und Panik.
Auch Patienten die weniger gut versichert sind, machen sich sorgen, ob sie sich die Behandlung leisten können.
Es gibt jedoch auch andere Gründe, warum Menschen Angst vor dem Zahnarzt haben: Sie fürchten sich davor aufgrund des Zustands ihrer Zähne, ausgelacht oder verurteilt zu werden, das Gefühl ausgeliefert zu sein oder davor, keine guten Entscheidungen treffen zu können.
In extremen Fällen kann professionelle Hilfe seitens eines Therapeuten in Anspruch genommen werden, um die Ängste in den Griff zu bekommen.
Schmerzen als einer der Hauptgründe für Zahnarztangst
Die meisten Menschen fürchten sich vor Zahnbehandlungen, weil sie mit Schmerzen verbunden sind. Doch die moderne Zahnheilkunde verfügt über wirkungsvolle Methoden, um Zahnbehandlungen schmerzfrei zu gestalten. Zu diesen zählen v.a. die Lokalanästhesie und die Vollnarkose.
Die Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) ist eine gängige Methoden zur Schmerzausschaltung bei Zahnbehandlungen. Dabei wird ein Lokalanästhetikum in die entsprechende Region injiziert. Es ist auch möglich vor der Injektion ein Spray oder Gel zu verabreichen um die Einstichstelle zu betäuben. Die Dauer der Betäubung beträgt in der Regel zwischen einer halben und vier Stunden und klingt schrittweise ab. Insgesamt ist die Lokalanästhesie beim Zahnarzt eine sichere und effektive Methode, um für die Behandlung Schmerzfreiheit zu erreichen.
Eine weitere Option ist die Vollnarkose oder Allgemeinnarkose, die in manchen Fällen verwendet wird, besonders bei komplexeren Eingriffe.
Eine Vollnarkose beim Zahnarzt ist eine allgemeine Anästhesie, die häufig bei chirurgischen Eingriffen erforderlich ist. Es wird ein intravenöses Anästhetikum verabreicht, um Patienten vorübergehend in einen tiefen Schlaf zu versetzen. Während des Eingriffs sind die Patienten nicht bei Bewusstsein und fühlen keine Schmerzen oder Unbehagen und bekommen von der Behandlung nicht mit.
Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die zur Verabreichung von Vollnarkosen beim Zahnarzt verwendet werden. Der am häufigsten verwendete Wirkstoff ist Propofol, der als intravenöses Anästhetikum injiziert wird. Weitere Medikamente, die verwendet werden können, sind Benzodiazepine, Opioide und Muskelrelaxantien.
Eine Vollnarkose beim Zahnarzt wird dabei durch einen Facharzt für Anästhesiologie eingeleitet und überwacht.
Zahnarztangst überwinden: Eine angenehme Zahnarzterfahrung schaffen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit der Angst umzugehen. Eines der wichtigsten Dinge, die der Zahnarzt tun kann, um Vertrauen zu schaffen, ist offen und ausführlich über die geplante Behandlung zu informieren und Ängste ernst zu nehmen. Wenn Patienten verstehen was passiert und warum es passiert, dann fühlen sie sich häufig wohler. Manche Patienten möchten auch das Gefühl der Kontrolle während der Behandlung haben, während andere es bevorzugen möglichst wenig mitzubekommen.
Auch musikalische Ablenkung durch Hintergrundmusik oder Musik-Player können helfen, Angstgefühle zu reduzieren. Ebenso können gezielte Entspannungsübungen und Atemtechniken hilfreich sein, die Behandlung entspannter zu erleben.
Besteht eine schwere Zahnarztangst oder Phobie dann sollte im Vorfeld ein Spezialist wie z.B. ein Psychotherapeut aufgesucht werden um das Problem in den Griff zu bekommen.